Deutsche Politik erhöht Druck auf Opel-Bieter

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Im Tauziehen um den Autobauer Opel hat die deutsche Politik den Druck auf den bisherigen US-Mutterkonzern General Motors (GM) und die zwei verbliebenen Kaufinteressenten erhöht. Hessens Ministerpräsident Koch schloss Staatsgelder für den Finanzinvestor RHJ International aus. Auch Thüringens Ministerpräsident Althaus betonte, die Bürgschaften von Bund und Ländern gebe es nur für Magna.

Der deutsche Vizekanzler Steinmeier machte GM-Chef Fritz Henderson die deutsche Position klar. Bundeswirtschaftsminister Guttenberg forderte unterdessen Magna und RHJI auf, mehr eigenes Geld in Opel zu investieren.

Koch sagte der "Wirtschaftswoche", in den Gesprächen mit GM habe man klar gemacht, "dass es in Deutschland für einen Einstieg von RHJI keinen Konsens zur Finanzierung geben wird". Deutschland sei mit der Alternative RHJI oder Insolvenz nicht erpressbar. Neben der deutschen Politik bevorzugt auch der Opel-Betriebsrat das Angebot von Magna.

GM hatte das Angebot des Finanzinvestors RHJ International als fertig und einfacher umsetzbar bezeichnet. Allerdings schloss der US-Autobauer eine erneute Mehrheitsbeteiligung bei der bisherigen deutschen Tochter Opel aus - unabhängig vom künftigen Investor bei Opel. Es war spekuliert worden, der US-Konzern bevorzuge die Offerte von RHJI auch, weil ein späterer Rückkauf von Anteilen möglich sei.

Nach Angaben von Opel wurden von Jänner bis Juli auch dank der Abwrackprämie rund 219.000 Opel-Fahrzeuge in Deutschland zugelassen. Das war ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Staat hatte Opel mit einem 1,5 Milliarden Euro schweren Überbrückungskredit gestützt, um dem Autobauer aus der Insolvenz von GM herauszuhalten und Zeit für die Gespräche mit einem möglichen Käufer zu geben.

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